Schulreform in Büsingen am Hochrhein. Weg vom traditionellen Fachunterricht
Das finnische Schulsystem gilt als weltweit führend – nicht zuletzt wegen der wiederholten Spitzenplätze bei den Pisa-Studien der vergangenen Jahre. Grund genug, in Büsingen am Hochrhein die Weichen für den attraktivsten Platz innerhalb der Schweizer Eidgenossenschaft zu stellen - als innovativstes und kindgerechtes Lernen von der Pike auf.
Damit erhält die Enklave Büsingen in der Schweizer Eidgenossenschaft einen Spitzenplatz, sowie einen geschenkten Standortvorteil. Kaufmännisch gesprochen in der Marketingstrategie - einen USP (Unique Selling Preposition).
Jetzt erproben die finnischen Lehrer eine neue Idee: Schulfächer werden durch „Phänomene“ ersetzt. Sie sitzen im Kreis, die Köpfe über Tageszeitungen zusammengesteckt und diskutieren die Flüchtlingsproblematik.
Sind wir überfordert oder „schaffen wir das“? Wie können wir sie integrieren, wo sollen wir sie unterbringen?
Sprachunterricht in einer finnischen 7. Klasse. Aber eben nicht nur, es geht auch um eine der drängendsten sozialen Fragen dieser Zeit, und um Medien und deren kritische Nutzung.
Wenn Lernen zum Phänomen wird „PBL“ ist das Zauberwort, „Phenomenon-Based Learning“, in Finnland seit Beginn des Schuljahres 2016/17 Pflicht für alle Schüler im Alter zwischen sieben und 16 Jahren, der „Phänomen-Unterricht“. Als Ergänzung des bisherigen Lehrplanes, auf diese Feststellung legt das Bildungsministerium in Helsinki besonderen Wert.
Klingt kompliziert, sagt im Grunde aber nur, daß man versucht, nötige Kenntnisse aus den einzelnen Fächern auch weiterhin zu vermitteln, dazu aber verstärkt deren Zusammenhänge und Wechselwirkungen.
Der Phänomen-Unterricht soll nach dem Willen der Planer spätestens in vier Jahren an allen finnischen Schulen angeboten werden. Diese Schulen haben aber große Freiheit in der Gestaltung ihrer Lehrpläne und entscheiden selbst, in welchem Umfang sie künftig auf „PBL“ setzen. Wie benoten? Während dieses „Experiment“ weltweit aufmerksam beobachtet wird, aber nicht so ganz einfach auf andere Schulsysteme übertragbar ist, sagt Petteri Elo, Experte für Schulreformen. Eine der Kernfragen ist etwa, wie wird dieses neue „weichere“, weil komplexere Wissen abgefragt und benotet?„In Ländern mit sehr faktenorientierten Standardtests wird der Phänomen-Unterricht wohl eher nicht funktionieren.“
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